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Aufstieg nach der Revolution
Bis 1918 gab es in Deutschland eine Diktatur. Bis 1918 gab es in Deutschland eine Diktatur. Wer gegen den König sprach, dem drohte Gefängnis oder der Tod. „Der König war von Gott gekrönt.“, meinte der König. Er wollte keine Krone von Menschen verliehen bekommen. „Die Kugel ist für die Revolutionäre zu schade, nehmt den Strick.“ schrieb seine Hoheit noch 1848.
Zwei wichtige Entscheidungen des Gemeinderats waren der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg: Der Bau der Dorfstraße ermöglichte den Verkehr von Menschen und Waren auf einem öffentlichen Weg. Die neue große Schule war, für die damaligen Verhältnisse, ein Prachtbau (Abb. 4 und 5). Sie bestand aus vier großen Klassenzimmern, drei Wohnungen für die Lehrer und einem Betsaal. Gut ausgebildete Kinder waren wichtig, insbesondere für die industrielle Revolution im Torfabbau.
Die Orte Neudorf und Platendorf beseitigten den Schifffahrtskanal, der nur dem König nutzte und ihre Dörfer trennte. Sie schütteten den Kanal zu und schufen die befestigte Dorfstraße (Abb. 6). Den Bau der Straße finanzierten die Kolonisten über eine Bank in Gifhorn und belasteten ihre eigenen Grundstücke mit Grundschulden. Das gesamte Grundstück zwischen den beiden Brückengräben übertrugen die Bürger in das Gemeindeeigentum. Die neue Berme (Abb. 6) wurde auch landwirtschaftlich genutzt.
Die Zuwegungen und die Brücken (rot markiert in Abb. 7) von den Hofgrundstücken zu der neu geschaffenen Dorfstraße haben die Bürger selbst finanziert, gebaut und unterhalten. Dies gilt bis heute für 109 Brücken sowie den dahinter liegenden Wegen und Straßen. Einige Brücken führen zu einem Wohnhaus in dem zwei Personen leben. Andere Brücken dienen der Erschließung von über 20 Gebäuden mit bis zu 100 Einwohnern. Neun Brücken und Straßen im Ort wurden von der Gemeinde Sassenburg gebaut und unterhalten.
Hamburg zählt mit etwa 2.500 Brücken zu den brückenreichsten Städten in Europa. Auf die Bevölkerungszahl bezogen hat Neudorf-Platendorf mit derzeit 2.800 Einwohnern, neben der längsten geraden Ortsdurchfahrt Niedersachsens, auch die meisten Brücken: 120 Stück insgesamt. Verzierte, funktionale und auch mit Namen der Erbauer versehene Varianten sind entlang der Dorfstraße zu finden.